hat großen Einfluss auf das Nutzungsverhalten von Webseiten, Onlineshops, Apps etc. Unter dem sehr umfangreichen Thema der UX sind z.B. die Gebiete der Psychologie, Design, Copy und Usability einzuordnen.
Psychologie
Bei der Gestaltung von Webanwendungen sollte niemals nur auf die persönlichen Vorlieben geachtet werden. Wichtiger ist es, ein Verständnis für die eigene Zielgruppe zu entwickeln. Häufig kommt hier das Limbic®-Konzept zum Einsatz.
Die Orientierung,Prozesse und Interaktionen sollten z.B. auf einer Webseite so einfach und intuitiv wie möglich sein. Infotexte bei Formularfeldern können eventuell auftretende Fragen sofort beantworten. Jedoch sollten z.B. bei Formularen die Felder selbsterklärende Bezeichnungen erhalten. So, dass bestenfalls keine Fragen entstehen. Positives Feedback und eine fortwährende Bestätigung sollte den Webseitenbesuche kontinuierlich auf seinem Weg zur Conversion begleiten. Hierbei kann auf die individuellen Bedürfnisse wie (spontan, traditionell, sicherheitsbedürftig, zahlengetrieben etc. )
Farben
können für eine positive User Experience ebenfalls von Bedeutung sein. Es ist zwar nicht so, dass eine bestimmte Farbe der Buttons immer eine bessere Wirkung erzielt, aber es gibt Farben die in Kombination mit einem Produkt bzw. einer Webseite eine bessere Conversion erzielen können. Welche Farbkombinationen dies sind, kann man nur mittels gezielter Tests herausgefunden werden. Eine pauschale “funktioniert immer”-Methode gibt es nicht.
Farben und ihre Wirkung
- Rot: Blut, Gefahr, Warnung, Liebe, Lust, Bedrohung, Freude, Energie, Wettkampf
- Blau: Freundlichkeit, Attraktivität, Dynamik, Ehrlichkeit, Hoffnung
- Grün: Ehrlichkeit, Hoffnung, Sicherheit, Wellness, Natur, Gesundheit
- Gelb: Wärme, Sonne, Optimismus, Aktivität, Neues, Schnelligkeit
- Orange: Kreativität, Energie, Originelles, sparen
- Violett: Entspannung, Ruhe, Fantasie, zart, edel
- Schwarz: Funktionalität, Edel, Elitär, Trauer, Einsamkeit
- Weiß: Gesundheit, Bescheidenheit, Hoffnung, Sauberkeit, Unschuld, Sicherheit
- Grau: Sachlichkeit, Ordnung, Gerechtigkeit
Bilder
sollten den Nutzer dabei helfen das Angebot und seine Funktionalität zu verstehen. Ebenso können Sie emotionen hervorrufen und sie auch transportieren. Deshalb sollten Bilder auch überlegt zur Erzeugung von Sympathie und Vertrauen eingesetzt werden. Keine Stockfotos! BIlder sollten nicht das Problem sondern das Ziel in den Vordergrund rücken.
Das Design
muss zu Ihrem Angebot passen. Ein Niedrigpreis-Produkt in einem luxuriösen Design ist nicht unbedingt verkaufsfördernd. Achte darauf, dass das Werbemittel zum Produkt passt.
Das Design einer Webanwendung z.B. Webseite sollte intuitiv bedienbar sein. Kann der Besucher sich nicht orientieren, wird er schnell wieder gehen. Durch Whitespaces können Freiräume erschaffen werden, die das Gesamtbild ruhiger und aufgeräumter wirken lassen. Dadurch kann auch das Auge des Besuchers in Maßen gesteuert werden. Alle Funktionselemente wie Buttons etc. sollten auch als diese erkennbar sein.
Überschriften sollten sich klar und deutlich vom übrigen Webseiteninhalt abheben. Hier kann deshalb mit Schriftgröße, Schriftstärke und einem Whitespace gearbeitet werden.
Mithilfe von weiteren Elementen wie Bildern, Aufzählungslisten, Videos, Zitaten und Tabellen kann eine Webseite interessanter wirken. Große Textwüsten wirken zumeist sehr abschreckend.
Copy
Texte bzw. Textinhalte sind die bedeutendsten Elemente einer Webseite. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Conversions am meisten beeinflussen. Dem Webseitenbesucher sollte gezielt ein positives Erlebnis vermittelt werden und für den Besucher dürfen keine Fragen offen bleiben. Die Informationen sollten so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig sein.
Wenn ein Besucher eine Webseite aufruft, stellt er sich Fragen wie:
- Worum geht es auf der Seite bzw. finde ich hier was ich suche?
- Erfüllt das Angebot meine Erwartungen und löst es meine Probleme?
- Wer steckt hinter dem Angebot und ist er vertrauenswürdig?
- Was muss ich tun um das Angebot in Anspruch zu nehmen? Ist es kompliziert? Habe ich viel Aufwand?
Empfehlenswert ist es, sich auf die Vorteile statt Nachteile zu fokussieren. Für den Besucher ist es interessanter, welche Vorteile das Angebot für ihn bringt.
Um möglichst viele “Stopper” beim Skimming-Verhalten zu setzen, empfiehlt es sich neben hervorgehobenen Schlüsselwörtern auch Aufzählungslisten zu verwenden. Zwischenüberschriften, die das Interesse des Besuchers wecken, dürfen ebenso wenig fehlen. Auf eine Fehlerfreie Grammatik und Rechtschreibung achten.
Bei Call-to-Actions ist darauf zu achten, langweilige Phrasen wie “weiter”, “mehr” oder “download” zu vermeiden. Hier sollte die Chance genutzt werden, die eigene USP und weitere Kundenvorteile zielführend einzusetzen.
Um ein harmonisches Gesamtergebnis zu erzielen, können SEO Begriffe bzw. Themen in den Text eingearbeitet werden.
Usability
Da Menschen zuerst aus Intuition bzw. Erfahrung heraus handeln ist es ratsam gewohnte Muster nicht zu brechen. Werden bekannte Muster erkannt, fühlt sich der Besucher sicher und eine Orientierung fällt leichter. Etablierte Interaktionskonzepte wie z.B. die verlinkte Startseite auf dem Logo, sowie eine oben angeordnete Navigation etc. sollten beibehalten werden. Neue und ungewohnte bedienelemente sind je nach Zielgruppe irreführend und lenken vom tatsächlichen Inhalt ab.
Texte sollten gut lesbar (kontrastreich) und entsprechend der Zielgruppe in eine angenehmen Schriftgröße dargestellt werden. Bei Formularen sollte darauf geachtet werden, wenn möglich Date-Picker bei Datumsfeldern sowie Drop-Down-Menüs bei Freitextfeldern zu verwenden. Zumindest dann, wenn es Sinn macht. So können falsche Eingaben verhindert werden. Als besonders hilfreich bei der Formularerstellung haben sich die HTML5 input-Typen erweisen. z.B. die Texttypen http://wiki.selfhtml.org/wiki/HTML/Formulare/input#Input-Elemente_zur_Eingabe_von_Text
Pagespeed Optimierung
Lange Ladezeiten wirken sich negativ auf die Conversion aus. Daher ist es ratsam mittels technischer Optimierungen die Ladezeiten so viel wie möglich zu verkürzen. Wie schnell deine Seite ist, kannst Du beispielsweise mit dem Google Insights Pagespeed Tool messen: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/
Sehr viele Faktoren können beeinflusst werden und sich somit (positiv) auf die Conversion-Rate auswirken. Die Conversion-Optimierung sollte ausschließlich Datengetrieben stattfinden.
Beachte immer die 3 magischen „T“: testen, testen, testen